29.10.15

Hummelstein


In einem Park hinter der Sperberschule ist dieses Grab zu finden .

Paul Howitz war bis 1848 Vice-Consul des Königreichs der Niederlande in Rostock und wurde in jenem Jahr ehrenvoll entlassen ...
Es schien ihn dann nach Nürnberg verschlagen zu haben, wo er 1855 den Herrensitz Hummelstein erwarb und in neugotischem Stil umbauen ließ. Er war offensichtlich der letzte Privatbesitzer und schon 1895 kaufte die Stadt Nürnberg das Schloss mit Park... (hier Näheres zum Schloss)

Dieses Hummelstein war also ursprünglich ein "Weiherhaus" zur Fischzucht, ähnlich dem verschwundenen in Johannis:
Aus diesen Weiherhäuschen sind dann nach und nach größere Anwesen entstanden - oft befestigte Wasserschlösschen


Die Industrialisierung schließlich führte zu einer sprunghaften Erweiterung der Nürnberger Südstadt:
Hummelstein war ursprünglich ein Weiler der nur aus wenigen Häusern bestand und rund um das Schlösschen Hummelstein angesiedelt war.1854 zählte das Dorf 18 Anwesen mit 54 Bewohnern, 1899 wurde Hummelstein als Teil der Gemeinde Gibitzenhof nach Nürnberg eingemeindet.  Mit dem Fabrikneubau der MAN zur Jahrhundertwende entstanden in der Gegend um Hummelstein viele Arbeiterwohnhäuser. Anno 1914 wurde das Sperberschulhaus fertiggestellt, das sich unmittelbar hinter dem Schlösschen Hummelstein befindet. 1925 wurde ein großer Teil des Schlossparks zur Musterschulanlage für die Stadt umgebaut.
Die niedrige, teilweise villenartige Bebauung rund um das Schlösschen Hummelstein prägt bis heute das Zentrum dieses Stadtteils. Weitere Veränderungen kündigen sich an.

Im Jahre 1721 wurde dem Gasthaus Hummelsteiner Park mit dem Schankrecht verliehen. An Sonntagen war diese Gaststätte ein beliebtes Ausflugsziel für die Nürnberger. Heute ist dieser Park ein kleines verstecktes Kleinod, was immer wieder einen Besuch bei einem Stadtteilrundgang wert ist.
Hier noch aktuellere Bilder ...

16.10.15

der Mohr

Dieses Wappen krönt den Eingang eines Gebäudes am Egidienberg in Nürnberg. Erkundung ergab, dass dieser Bau das  Tucher´sche Palais ist und sich noch immer im Besitz dieser Familie befindet.
Auffällig sind die zwei Köpfe dunkelhäutiger Menschen , auch als Mohren bezeichnet. Alter Rassismus ? Heute als diskriminierend zu sehen ? Was steckt dahinter ?
In Nürnberg gibt es ja auch die Mohrenapotheke und auch in ihrer Verlautbarung kann man über die Hintergründe der Entstehung der Symbolik nichts erfahren.
Auf der Website der Tucher´schenStiftung kann man auch wenig erfahren … Es wird aber auch in anderen Quellen auf den Heiligen St. Mauritius verwiesen .

Wenn man etwas weiter recherchiert, findet man viele Beispiele für die Verwendung des Mohren als Symbol und Werbemittel … z.B. den Sarottimohr ...



In der Nähe gibt es ja das Tucherschloss:
Museum Tucherschloss
Hier kann man nun noch einige Darstellungen des Mohren finden– bis hin zum Logo des Tucherbiers  ....
Ob man nun jene Darstellungen als Diskriminierung empfindet, sollte man meiner Meinung nach den betroffenen Menschen dunkler Hautfarbe überlassen – der Klageweg ist offen …

Interessant ist vielleicht noch die über 700 Jahre andauernde Geschichte der Familie Tucher. Die Tucher von Simmelsdorf hatten im Umland von Nürnberg so einiges an Besitztümern. (bei Simmelsdorf im Wald kann man noch die Gruft der Tuchers finden ...)
Auch heute noch hat diese Familie so einigen Reichtum. Firmiert alsStiftung arbeitet man heute vorwiegend in der Vermarktung von Grundstücken und Immobilien.

Aktuell zu erwähnen in Nürnberg sind da vielleicht
die Büros am Schoppershof (interessant ist hier vielleicht noch, dass man das Schlösschen in Schoppershof verkaufen will )
Tucherschloss in Schoppershof


Seit 2012 gibt es auch noch die Tuchersche Kulturstiftung 

11.10.15

Erinnerungen an die Straßenbahn

Hauszeichen 

Über den Eingängen zweier Häuser in der Flotowstrasse sind diese 2 Hauszeichen zu sehen. Heute gehören diese Gebäude zum Bestand der Wohnungsgenossenschaft Noris. Wahrscheinlich waren das früher Betriebswohnungen der Nürnberg-Fürther Straßenbahn.
Wäre ja naheliegend, da sich in der Nähe das frühere Depot Muggendorfer Straße befand.
Hauszeichen
Dieses Depot hat eine recht lange Geschichte und nach Auflösung des Betriebs sollen dort nun Wohnungen
eingerichtet werden. In altbewährter Art für Kapitalanleger mit hohen Abschreibungsmöglichkeiten ...
Da hat ja die Firma P&P in Fürth und Nürnberg einige Erfahrungen sammeln können.












Ob die Jahreszahl in der Fahne auf dem Dach des Depots eine besondere Bedeutung hat ?