Unsere Gegend (Franken und
Oberpfalz) ist ein Fundort der besonderen Art.
Im Erdmittelalter (vor ca.
250 Millionen Jahren bis vor ca. 66 Millionen Jahren ) entstanden aus
dem Urkontinent Pangaea die Kontinente …
Klimaveränderungen,
geologische Prozesse wie Vulkanismus, Erosion und Bildung von
Binnenmeeren führten dazu, dass sich auch in unserer Gegend
verschiedene Sedimente ablagerten, die z.B. durch ihre Schichtung zu
Gestein gepresst wurden.
Die wichtigsten Ablagerungsschichten sind nach
Abschnitten des Mesozoikums benannt; es sind in der Reihenfolge ihres
Alters Buntsandstein,
Muschelkalk,
Keuper, Schwarzer
Jura, Brauner
Jura und Weißer
Jura.
Vor ca. 30 Millionen
Jahren bildete sich durch Kräfte aus dem Erdinneren der
Oberrheingraben, was dann riesige Auswirkungen auf Mitteleuropa
hatte.
Östlich des Rheins
entstand das Fränkische Schichtstufenland.
Eine Schichtstufenlandschaft entsteht, wenn Schichtpakete morphologisch harter und weicher Gesteine flach geneigt sind und ungleich abgetragen werden. Morphologisch hart sind die wasserdurchlässigen Gesteine wie Kalk und Sandstein. Sie bilden Steilstufen. Morphologisch weich sind die wasserundurchlässigen Gesteine wie Sandsteine mit tonigem Bindemittel, Mergel und Schiefer. Sie bilden die sanfteren Böschungen unterhalb der Steilstufe und die Stufenflächen, die zur nächsten Stufe überleiten. Die harte Schicht wird langsamer abgetragen als die darunter liegende weiche, die schneller verwittert. Dadurch wird die harte Schicht unterhöhlt und bricht nach. Es entsteht eine Kante, die immer weiter zurückwandert (rückschreitende Erosion). Wenn dadurch die nächste harte Schicht freigelegt wurde ereignet sich dort mit der wiederum darunterliegenden weicheren Schicht das gleiche. Die nächste Stufe entsteht.
Durch
Erosionsprozesse sind also an den westlichen Rändern stärkere
Hangabfälle entstanden. Bäche und Flüsse haben sich ihren Weg
gebahnt – teilweise mäandernd , teilweise in engen Tälern.
Spätere Sand- oder auch Lößablagerungen in den Eiszeiten formten
weiter die Landschaft.
Hat
man die steilen Hänge überwunden kommt man auf sanft-hügelige
Hochebenen.
Die
Landschaft ist sehr vielfältig.
Da die
einzelnen Erdschichten sich in Jahrmillionen durch Ablagerungen
gebildet haben, gibt es hier z.B. im Keuper nochmals unterschiedliche
Vorkommen in der Färbung, der Härte, der Reaktionsfreudigkeit mit
Mineralien.
Der
entstehende Boden begünstigt so bestimmte Vegetationsformen. Der
Mensch hat in Jahrhunderten daraus Kulturland geformt und ist damit
oft recht klug umgegangen. Es sind kleinräumige bäuerliche
Wirtschaftsbetriebe entstanden: Hutanger, Streuobstwiesen, von Hecken
bewachsene Lesesteinwälle, weite Hangbuchenwälder, Talauen kann man
oft noch sehen, denn die gesichtslose Flurbereinigungsorgie der 60-er
und 70-er Jahre konnte nicht überall zuschlagen. Besonders Hänge
und engere Täler wurden verschont.
Verkehrsprojekte, Zersiedlung und weitere Erfordernisse des modernen Lebens führten zu kaum mehr rückgängig zu machende Eingriffe.
Ich persönlich hoffe, dass ich weiterhin meine Refugien finde .... (auch wenn es immer schwieriger wird)
Die
Vielfalt zeigt sich dann auch in den Baumaterialien der Anwesen.
Meist benutze man Gestein, das es in der Nähe gab – es war dann
oft stilbildend. Der gelbliche oder gräuliche Sandstein der
Maingegend unterscheidet sich stark vom rötlich-braunen in
Mittelfranken. Im Freilandmuseum Bad Windsheim kann man die
verschiedensten Regionen Frankens auch unter diesem Aspekt
erkunden.
Mal sehen, was noch alles in Museen und Depots wandern wird ...