Durch die besondere Lage
und Quellen am Hang war die Ehrenbürg zur Besiedlung in Frühzeiten
gut geeignet. Außerdem gab es durch die Nähe der Regnitz eine in der Keltenzeit gute
schiffbare Verkehrsverbindung.
Seit
der frühen Jungsteinzeit
ist eine Besiedlung der Ehrenbürg durch Keramikfunde belegt, die
sich mit Unterbrechungen bis ins 5.Jahrhundert n.Chr. nachweisen
lässt.
Während
des 13. vorchristlichen Jahrhunderts war der Berg mit einer
spätbronzezeitlichen Steinmauer zu einer stark befestigten, großen
Zentralsiedlung ausgebaut worden.
In
der Frühlatènezeit
(480–380 v.Chr.) wurde auf dem Hochplateau abermals eine 36 ha
große, stadtähnliche Anlage mit einer mächtigen Steinmauer
(Rekonstruktion vor Ort) errichtet. Durch Ausgrabungen und
Magnetometerprospektionen konnten etwa 20.000 Kellergruben
nachgewiesen werden, die auf eine dichte Besiedlung dieser frühen
Stadt schließen lassen. Der von Schlaifhausen zum antiken Tor
heraufführende Weg diente sowohl als Zufahrt zu der Befestigung in
der späten Bronzezeit
sowie der in der Frühlatènezeit und ist somit wahrscheinlich die
älteste Fahrstraße Oberfrankens.
Bei
dem zusätzlich befestigten südlichen Teil Rodenstein handelte es
sich wohl um die Akropolis
dieser Siedlung. Archäologische Funde belegen, dass die
frühkeltische Zentralsiedlung Kontakte bis in den mediterranen Raum
hatte (Ausstellung im Pfalzmuseum Forchheim).
Die
Ehrenbürg war zu dieser Zeit ein politisches und wirtschaftliches
Zentrum, dessen Einfluss weit über die Region hinausreichte. Die
mächtige Siedlung wurde zu Anfang des 4. vorchristlichen
Jahrhunderts wie alle anderen gleichzeitigen Befestigungen
Oberfrankens verlassen. Das hängt sehr wahrscheinlich mit den
historisch belegten Keltenwanderungen gen Süden in Zusammenhang, die
wohl von Klimaveränderungen verursacht wurden.
Plan der Keltensiedlung
Rekonstruierte Wallanlage
Kellergruben
Wegen
dem auf dem Bergrücken vorhandenen Trockenrasen und der seltenen
Pflanzen wurde das Walberla unter Naturschutz gestellt.
Man
hat einigermaßen erfolgreich versucht, den Fußgängerverkehr durch
Geländer und Steinmarkierungen auf Wege zu kanalisieren.
Es
herrscht Kletterverbot am Walberla und am Rodenstein dürfen keine
neue Routen mehr eröffnet werden.
Gleitschirmfliegen
ist nur noch für Vereinsmitglieder des NDBF möglich unter hohen Auflagen.
Ja und dann gibt es diesen Ausreißer :
An jedem 1.
Mai, im Anschluss an die Walpurgisnacht, findet das Walberlafest
statt. Es gilt als das älteste Frühlingsfest Deutschlands und war
ursprünglich ein Opferfest für den germanischen Gott Wodan. Später
wurde daraus ein Fest zu Ehren der Walburga, zu dem schon seit dem 9.
Jahrhundert Menschen pilgerten.Die katholische
Sankt-Walburgis-Kapelle, die für den Berg namensgebend ist wurde im
17.Jahrhundert erbaut .
Tradition schlägt Naturschutz ...
In einem schönen Artikel des Alpenvereins Erlangen wird unter anderem beschrieben was Archäologen im Jahr 4000 erläutern könnten:
Gedankenreise
in die Zukunft
Begleiten
sie uns bei einer Gedankenreise in die Zukunft. Was werden unsere
Nachkommen in 2000 Jahren darüber wissen und verstehen, wie wir mit
der Ehrenbürg und ihrer Umgebung umgegangen sind?
Das
Plateau der Ehrenbürg selbst war zu dieser Zeit (1900 bis 2100
n.Chr.), die man auch als„Individualmobilzeit“ einordnet, nicht
besiedelt. Jedoch gab es mehrere kleinere Ortschaften am
Fuß
der Ehrenbürg. Das Plateau wurde nur geringfügig zum Ackerbau
genutzt. Aus Holz- und
Samenfunden
lässt sich schließen, das Obstanbau von Kirsche, Apfel, Birne und
Zwetschge an den
Südwestlich
bis Südöstlich exponierten Hängen dominierte. Offenbar wurden die
Früchte zu
Alkohol
destilliert, was die vielfachen Kesselfunde sowohl in verzinkter als
auch in kupferner Ausführung in den umliegenden Ortschaften belegen
könnten. Die Vegetation und Bebauung hat sich an der Ehrenbürg im
Gegensatz zur Umgebung über viele Jahrhunderte lang kaum
verändert. Pollenfunde am Rodenstein wurden zu den seltenen Gewächsen
der sogenannten Orchideen zugeordnet die seit langem ausgestorben
sind. Bei Grabungen auf der Nordöstlichen Erhöhung wurden
Fundamente entdeckt, die zu einer ehemaligen Kapelle passen könnten.
In diesem Bereich gibt es auch viele Flaschen- und Glasscherbenfunde
aus dieser Zeit. Wissenschaftler vermuten dass dieser Platz zur
Ausübung von bedeutenden kulturellen Handlungen verwendet wurde.
An
den Felsen des Rodenstein finden wir Reste von Eisenhaken und klare
Abnutzungsspuren am Gestein entlang der durch diese Haken gebildeten
vertikalen Linien. In einem Felsspalt wurde ein kleiner legierter
Eisenkeil mit Drahtschlinge entdeckt. Es kann fast ausgeschlossen
werden, dass diese Haken als Lastenaufzüge zum Materialtransport
angelegt und verwendet wurden. In der Individualmobilzeit waren die
Wege auf die Ehrenbürg gut ausgebaut und die Gipfel für die
Bewohner der Umgebung gut erreichbar. Neuere wissenschaftliche
Hypothesen gehen eher von einer Art Kulthandlung aus, bei der entlang
der Haken vom Wandfuß zum Gipfel geklettert wurde.Über die genaue
Technik, die Beweggründe und den partizipierenden Personenkreis
können wir heute nur noch spekulieren: Waren es Mutproben oder
Wettkämpfe? Wurden Opferrituale durchgeführt oder fand eine
besondere Form der Gottesanbetung statt? Waren die
„Kletterer“auserwählte Personen aus der direkten Umgebung? Bei
Ausgrabungen wurden am Fuß der Ehrenbürg mehrere befestigte,
geschotterte und geteerte Plätze aufgedeckt. Hier sind wohl Menschen
mit ihren Individualmobilen zusammengekommen.Eine offene Frage ist,
ob und wie diese Zusammenkunft mit den Kultplätzen und
Kulthandlungen am Gipfel des Walberla und an den Felswänden des
Rodenstein zusammenhängt.
Herrlich!
Besonders reizvoll ist es in der Umgebung während der Obstbaumblüte .
Ich
persönlich bevorzuge den Aufstieg von Leutenbach her, der zwar
anstrengender ist, aber steil durch wilden Wald mit steilen
Felsformationen und an zwei Höhlen vorbei führt. Oben kommt man
dann auf schmalem Pfad durch ein Heckengebiet und hat dann einen
herrlichen stillen Rastplatz .
Von dort aus kann man dann die Leute
auf der anderen Seite beobachten, die fast wie Lemminge auf dem
Hauptweg marschieren. Und man riecht (sogar im Winter) Kräuter wie den
Wilden Majoran oder den Wilden Rosmarin, die es neben anderen
Pflanzen dort noch gibt, da sie noch nicht platt getreten sind....