16.02.20

Ein Zeugenberg - das "Walberla"


Wenn die Franken von ihrem Berg sprechen, so reden sie im Volksmund über das "Walberla", dem markanten Tafelberg östlich von Forchheim. Die richtige Name des Bergmassives ist aber "Ehrenbürg".
Die "Ehrenbürg" besteht aus dem 532 m hohen Rodenstein und dem 512 m hohen Walberla, das von einer im 17. Jahrhundert gebauten Kapelle gekrönt wird.
Das Walberla steht markant mit seinem Gipfelplateau in der sonst eher flachen Landschaft. Die Anhöhe ist ein Zeugenberg, weil sie als ein Einzelberg abgetrennt von weiteren Gebirgsformationen ist. 
Von der anderen Talseite der Wiesent erkennt man die Einzellage ganz gut: Blickrichtung Süd !
Hier als Karte:



In einem interessanten Bericht wird über die Entstehung dieses Zeugenbergs diskutiert.

Wenn man sich die folgende geologische Skizze ansieht, sind als schwarze Linien sogenannte Verwerfungen eingetragen.


Eine Verwerfung (auch Bruch, Sprung, Verschiebung oder Störung im engeren Sinne) ist eine tektonische Zerreiß- oder Bruchstelle im Gestein, die über Distanzen vom Zentimeterbereich bis zu einigen Dutzend bis hundert Kilometern zwei Gesteinsbereiche oder Krustenteile gegeneinander versetzt.

Diese Gesteinsbereiche werden Bruchflügel, Blöcke oder Schollen genannt. Den Versatz bezeichnet man als Sprunghöhe bzw. Sprungweite. Während der Überbegriff Störung im weiteren Sinn auch verschiedene Arten plastischer Verformung mit einschließen kann, wird als Verwerfung nur das Resultat einer bruchhaften Verformung bezeichnet. Die entsprechende Tektonik wird als Bruchtektonik bezeichnet. Verwerfungen sind daher stets im obersten Teil der Erdkruste entstanden. Die Schnittlinie einer Verwerfung mit der Geländeoberfläche bzw. der Oberfläche des anstehenden Gesteins wird als Störungslinie, Bruchlinie oder Verwerfungslinie bezeichnet.


Zwischen dem Walberla und der Schicht des Frankenjuras gab es also eine Bruchzone, die heute durch das Tal des Ehrenbachs gebildet wird. Im Bild rechts Leutenbach (Sicht nach Ost)




Wenn man sich das folgende Luftbild anschaut (hier von Wiesenthau Richtung Leutenbach aufgenommen – also West nach Ost) erkennt man gut die Reste von Riffkuppeln aus Dolomitgestein sehen, die Früher waren diese Ablagerungen von Muscheln im Jurameer viel mächtiger und höher. Durch Verwitterung blieben nun nur noch einzelne Felsen zurück.





Und so gibt es heute zwischen dem Rodenstein und dem Walberla auf der Ehrenbürg diese reizvolle Senke (vom Rodenstein aus gesehen)


oder von Kunreuth aus gesehen:



Auf dieser geologischen Karte kann man noch einige Zeugenberge der Frankenalb entdecken: