Wenn die Franken von ihrem Berg sprechen, so reden sie im Volksmund über das "Walberla", dem markanten Tafelberg östlich von Forchheim. Die richtige Name des Bergmassives ist aber "Ehrenbürg".
Die "Ehrenbürg" besteht aus dem 532 m hohen Rodenstein und dem 512 m hohen Walberla, das von einer im 17. Jahrhundert gebauten Kapelle gekrönt wird.
Das Walberla steht markant mit
seinem Gipfelplateau in der sonst eher flachen Landschaft. Die Anhöhe ist ein Zeugenberg,
weil sie als ein Einzelberg abgetrennt von weiteren
Gebirgsformationen ist.
Von der anderen Talseite der
Wiesent erkennt man die Einzellage ganz gut: Blickrichtung Süd !
Hier als Karte:
In einem interessanten
Bericht wird über die Entstehung
dieses Zeugenbergs diskutiert.
Wenn man sich die folgende geologische Skizze ansieht, sind als schwarze Linien sogenannte
Verwerfungen eingetragen.
Eine Verwerfung
(auch Bruch,
Sprung,
Verschiebung
oder Störung im engeren Sinne)
ist eine tektonische
Zerreiß- oder Bruchstelle im Gestein,
die über Distanzen vom Zentimeterbereich bis zu einigen Dutzend bis
hundert Kilometern zwei Gesteinsbereiche oder Krustenteile
gegeneinander versetzt.
Diese Gesteinsbereiche
werden Bruchflügel,
Blöcke oder
Schollen genannt.
Den Versatz bezeichnet man als Sprunghöhe
bzw. Sprungweite.
Während der Überbegriff Störung
im weiteren Sinn auch verschiedene Arten plastischer Verformung mit
einschließen kann, wird als Verwerfung nur das Resultat einer
bruchhaften Verformung bezeichnet. Die entsprechende Tektonik wird
als Bruchtektonik
bezeichnet. Verwerfungen sind daher stets im obersten Teil der
Erdkruste entstanden. Die Schnittlinie einer Verwerfung mit der
Geländeoberfläche bzw. der Oberfläche des anstehenden Gesteins
wird als Störungslinie,
Bruchlinie
oder Verwerfungslinie
bezeichnet.
Zwischen dem Walberla und
der Schicht des Frankenjuras gab es also eine Bruchzone, die heute
durch das Tal des Ehrenbachs gebildet wird. Im Bild rechts Leutenbach
(Sicht nach Ost)
Wenn man sich das folgende
Luftbild anschaut (hier von Wiesenthau Richtung Leutenbach
aufgenommen – also West nach Ost) erkennt man gut die Reste von
Riffkuppeln aus Dolomitgestein sehen, die Früher waren diese
Ablagerungen von Muscheln im Jurameer viel mächtiger und höher.
Durch Verwitterung blieben nun nur noch einzelne Felsen zurück.
Und so gibt es heute
zwischen dem Rodenstein und dem Walberla auf der Ehrenbürg diese
reizvolle Senke (vom Rodenstein aus gesehen)
oder von Kunreuth aus
gesehen:
Auf dieser geologischen
Karte kann man noch einige Zeugenberge der Frankenalb entdecken: