Der Stadtpark in Nürnberg ist eine etwa 19 Hektar große Grünanlage. Nach 1855 bis etwa 1882 trug sie den Namen Maxfeld. ( Als 1855 König Maximilian II. Nürnberg besuchte, fand das Volksfest erstmals auf dem Gelände des heutigen Stadtparks statt, welches aus diesem Anlass von Judenbühl in Maxfeld umbenannt wurde.) Davor war das Areal seit 1349 als Judenbühl bekannt.
1856 wurde das Maxfeld durch Georg Zacharias Platner (dem Mitinitiator der ersten deutschen Eisenbahnstrecke zwischen Nbg und Fü) in einen Landschaftspark umgestaltet. Einige der mächtigen alten Bäume stammen vielleicht noch von den damaligen Anpflanzungen.
1861 trug man hier das erste Deutsche Sängerfest aus, eine Großveranstaltung mit 5.600 Sängern und rund 15.000 Zuschauern.
Ab 1876 wurde das Areal für die Bayerische Landes-Gewerbe-Industrie- und Kunstausstellung im Jahr 1882 vorbereitet. Das Gelände wurde weiter begrünt, bepflanzt und mit den Ausstellungshallen bebaut, die nach Ende der Veranstaltung wieder abgerissen wurden.
Zwei Marmorvasen mit reichem bildhauerischen Schmuck markierten die Querachse der Anlage. Beide Vasen stehen noch am gleichen Ort, der heute allerdings eine ausgedehnte Wiesenfläche ist. Sie erinnern an das Sängerfest 1861 und an die Landesausstellung 1882.
Ein Herzstück des Stadtparks war ab 1885 die "Stadtparkrestauration" als beliebter Treffpunkt der bürgerlichen Gesellschaft.
Ab dieser Zeit wurde die Anlage offiziell als Stadtpark ausgewiesen. Dies blieb auch so, nachdem auf dem Gelände 1896 die zweite Landesausstellung abgehalten wurde.
Bis und nach 1900 wurde der Park mehrfach nach Norden hin erweitert u.a. durch den Abriss des Deumentenhofs. Brücken und Kleinarchitekturen, der Rosengarten, Teppichbeete und mehrere Denkmäler gehörten (und gehören teilweise noch) zur Ausstattung des Stadtparks.
Am 02. Januar 1945 wurde das Stadtparkrestaurant wie auch 95 Prozent der Nürnberger Altstadt durch das Bombardement der der Alliierten völlig zerstört. Die Ruine des Gebäudes wurde nach Ende des zweiten Weltkriegs abgerissen.
1952 bis 1954 wurde der Stadtpark nach den Zerstörungen durch den Zweiten Weltkrieg neu hergestellt. Aus dieser Zeit stammen zum Beispiel der Rosenhügel, der Wassergarten oder die Gartenhöfe, die allesamt noch heute vorhanden sind.
Das neue Stadtparkrestaurant wurde 1957 nach Plänen des Architekten Friedrich Seegy * 02.04.1909 † 25.02.1990 im Stil der Wirtschaftswunderzeit erbaut.
In den Jahren 1968/1969 wurde dieser Bau vom Industrie- und Kulturverein Nürnberg mit dem Ziel umgestaltet, einen neuen gesellschaftlichen Mittelpunkt mit gastronomischem Angebot im Stadtpark Nürnberg zu schaffen. Es fand dann 1970 ein Umbau statt. Einige Gebäude und Backsteinbauten wie der alte Saal wurden abgerissen, neue entstanden in großzügiger und vornehmer Form- darunter der doppelt so große Saal mit Foyer, das Restaurant mit Glasfront zur Terrasse, Konferenzräume, die Kegelbahn, die Bierstube und die neue Vorhalle mit Haupteingang. 2013 erfolgte nach den Plänen des Architekten Rolf Bickel eine Neugestaltung des »Parkcafés«. Der längst veraltete Style der 60er und 70er Jahre wurde durch eine moderne Umgestaltungen des Innen- und Außenbereichs, durch frische Farben und durch viel mehr Licht ersetzt. Die erforderliche Modernisierung der technischen Anlagen wurde ebenfalls umgesetzt - es entstand Nürnbergs neue Eventlocation - das »PARKS«.
Eine Sache fällt im Park besonders auf: Der Neptunbrunnen
1962 kam der Neptunbrunnen an seinen heutigen Standort. Der Platz erhielt damals die noch heute vorhandenen Waschbetonplatten. Zuvor stand an dieser Stelle ein Fontänenbecken ohne Skulptur, der Brunnen selbst hatte auch eine im wahrsten Sinne des Wortes bewegte Geschichte hinter sich.
Da stolziert er auf seinem bronzenen Brunnensockel, den Dreizack in der Hand, zu seinen Füßen Nymphen und Nereiden: Neptun, der Gott des Meeres. Sein Blick ist ein wenig nach unten gewandt, den freien Arm hat er über dem wallenden Lendenschurz unschlüssig in die Hüften gestützt, fast so, als würde er sich gerade fragen: Ja Himmel, wo bin ich denn hier wieder gelandet?
Sie haben aber auch eine weite Reise hinter sich, dieser Neptun und sein Brunnen. Entworfen im 17. Jahrhundert von Georg Schweigger und Christoph Ritter, sollten sie eigentlich auf dem Nürnberger Hauptmarkt den Schönen Brunnen ersetzen. Technische Probleme verhinderten das Vorhaben, und man lagerte das ganze Figurenensemble für die nächsten hundert Jahre kurzerhand im Bauhof ein.
Kupferstich 1770 |
1797 schließlich erwarb Zar Paul I. den „Neptunbrunnen“ und verschiffte ihn nach St. Petersburg. Ein paar Generationen später bereuten die Nürnberger den Verlust bitterlich und bemühten sich vergeblich um einen Rückkauf. Aber immerhin: Auf Betreiben des Kunsthistorikers Friedrich Wanderer konnten 1896 in Russland Gipsabdrücke genommen und ein Zweitguss angefertigt werden – der dann, wie ursprünglich angedacht, am Hauptmarkt vis-à-vis des Schönen Brunnens aufgestellt wurde.
Zumindest für ein paar Jahre. Im Dritten Reich befanden Julius Streicher und Adolf Hitler, dass die ausladende Installation bei den Reichsparteitagen der NSDAP nur stören würde – nicht zuletzt auch deshalb, weil Brunnen-Stifter Ludwig von Gerngros, ein Hopfenhändler und engagierter Mäzen, jüdischer Herkunft war. Nach einem kurzen Intermezzo auf dem späteren Willy-Brandt-Platz (diesmal war der Brunnen der Straßenplanung im Weg) steht er seit 1962 im Stadtpark.
Und schon hat jemand wieder eine neue Idee …...