Die Bautätigkeit in Buchenbühl (und
Loher Moos) wurde 1924 fortgesetzt nachdem sie wegen der Inflation
22 / 23 darniederlag.
1921 noch konnte man in einer
„Lehrkolonie“ etwas abgesetzt am östlichen Rand als Experiment
einige Häuschen fertigstellen. Hier sollten exemplarisch alternative
Bauformen und Baumaterialien getestet werden in Bezug auf
Wirtschaftlichkeit und Wärmehaltung. Festgelegt wurde, dass der Plan
für alle Häuser genormt ist, aber in der Bauausführung verschieden
sein sollte.
Die Systeme waren dann Lehmbau,
Lehmstampfbau, Lehmziegelbau, Schlackenbetonsteinbau und Holzbau. Es
wurden sogar Geschosskörbe der Armee benutzt, mit verschiedensten
Materialien gefüllt und verbaut.
Geschosskörbe:
Ab 1924 änderte sich die
Wohnungsbaupolitik des Siedlungswerks. Es wurden keine
Einfamilienhäuser mehr zur Miete errichtet.
Seit 1920 gab es das
Reichsheimstättengesetz.
Die
tiefere Idee der Heimstätte liegt darin, dass bei dieser besonderen
Form sozialpolitisch gebundenen Eigentums unabhängig von der
wirtschaftlichen Situation des selbstnutzenden Eigentümers Grund und
Boden und das darauf befindliche Wohnhaus unter allen Umständen dem
Zugriff eventueller Gläubiger entzogen bleibt.
D.h. Es wurde nun Eigentum gebaut. Die
nun bürgerliche Regierung in München hatte wahrscheinlich auch das
Interesse, dass nun eher Beamte und Angestellte in Buchenbühl (und
Loher Moos) angesiedelt wurden. Arbeiter konnten sich die nun
entstehenden Häuser sowieso nicht leisten.Man musste nämlich einen
einmaligen Betrag zahlen und den Rest durch eine Art Miete mit
Ratenzahlung abstottern.
1933 wurde das Siedlungswerk auch
gleichgeschaltet und Personal ausgetauscht.
Nach vorhandenen Plänen wurde noch
einiges dazu gebaut. Jetzt unter dem Namen „Volksheimstätten“.
Ob nun Parteimitglieder beim Einzug bevorzugt wurden ist
wahrscheinlich, lässt sich aber nicht nachweisen.
In der Igensdorfer Strasse wurden 1934 / 1935 solche Volksheimstätten mit einer Grundfläche von 44 qm
errichtet.
Auch militärisch tat sich in
Buchenbühl etwas:
Westlich der Bahnlinie entstanden
Gebäude für ein Luftgau-Nachrichten-Regiment. Der Flughafen Marienberg war ja ab 1933 eingerichtet. Zuerst als Verkehrsflughafen
ab 39 als Fliegerhorst
Nach dem Krieg wurden die meisten
Gebäude abgerissen. Nur das ehemalige Offizierskasino steht noch und
wird heute als Jugendhotel genutzt.
Dort wo sich andere Anlagen des Regiments befanden
gibt es heute eine Schule für Forstwirtschaft und auf dem
Militärgelände nördlich wurden nach dem Krieg weiter Siedlerhäuser
mit Garten errichtet.
Buchenbühl hat sich bis 1945 also
weiter vergrößert (gelbe Markierung)
Im Krieg wurde nicht viel zerstört
(eher im Loher Moos). Amerikanische Truppen erreichten Nürnberg
zuerst in Buchenbühl am 16.April 1945 und marschierte kampflos
weiter nach Ziegelstein und Loher Moos.