Ein Künstler der beim Skulpturenpfad öfter auftaucht ist schon länger verstorben und hat noch mit 65 begonnen das Schloss Spielberg zu renovieren und mit seiner Kunst zu beleben: Ernst Steinacker.
In Ansbach findet man seit 2009 am Theatervorplatz :
Melpomene ist in der griechischen Mythologie eine der neun Musen, die der tragischen Dichtung und des Trauergesangs, während Thalia die Muse der komischen Dichtung und der Unterhaltung ist. Die Muse Melpomene konzentriert sich auf den Blick nach innen. Die Farbigkeit Thalias deutet auf ihr eher extrovertiertes Wesen hin. Lorbeerzweige ranken sich um die Häupter der beiden Musenköpfe.
Der Standort dieser beiden anmutigen Engel im Schatten der
Gumbertuskirche könnte idealer nicht sein. Ernst Steinacker begann
Anfang der 1990er Jahre mit der Gestaltung großer Engelsskulpturen und
Engelbilder. Auch in diesem Skulpturenpaar ist eine sinnliche,
naturhafte Präsenz der Formenwelt des Künstlers gegenwärtig, die Sprache
seines spirituellen Vorstellungsvermögens ist auf Essenzielles
vereinfacht und in hoch aufragende, still erblühende Engelformen
komponiert.
Im Barockgärtchen hinter dem Gasthaus ‚Zum Mohren‘ spielt seit einigen
Jahren ganz vergnügt der Flötenspieler auf. Seit Beginn seines
künstlerischen Schaffens ist der Flötenspieler ein stetig
wiederkehrendes Motiv von Ernst Steinacker. Der Ansbacher Flötenspieler
sitzt mit übereinander geschlagenen Beinen, über denen sich schwungvoll
die Arme erheben und im Spiel der Finger die Flöte erklingen lassen.
Körper, Klang und Seele vereinen sich zu einer modellierten Einheit. Und
manchmal im Sommer hat der Flötenspieler sich ein Blümchen gepflückt,
das er zwischen den Fingern hält. Gestiftet wurde die Figur vom
ehemaligen Oberbürgermeister der Stadt Ansbach, Dr. Ernst-Günther
Zumach.
Es muss am Sparkassenplatz noch ein Flötenspieler-Paar geben. Bin ich nicht vorbei gekommen.
Das Kaspar-Hauser-Denkmal :
Und Kaspars Baum
(leider bei meinem Besuch mit grüner Farbe verunstaltet)
Die einen Baum umschlingende Figur wurde im Mai 2007 aufgestellt. Ihr
Platz wurde mit Bedacht gewählt: zwischen dem ehemaligen Wohnhaus des
Findlings Kaspar Hauser und dem ehemaligen Appellationsgericht, wo
dieser als Schreiber tätig war. Die Plastik von Jaume Plensa wurde
anlässlich des 1000-jährigen Jubiläums des Erzbistums Bamberg gestiftet.
Die sitzende Kaspar-Hauser-Figur ist mit Worten überzogen, die einen
Bezug zum menschlichen Körper haben. Wunsch des Künstlers war es, im
Gedenken an Kaspar Hauser eine Skulptur zu schaffen, die ihren Platz in
direkter Nähe des Wohn- und Sterbehauses findet. Der Mensch umfasst
einen Baum, dessen Wandlungen symbolhaft für die stete Veränderung
stehen.
Gefallen hat mir bei meinem Rundgang auch der Lausbubenbrunnen (war nicht in Betrieb)
Neben dem Gymnasium Carolinum befindet sich der Lausbubenbrunnen. Der Brunnen zeigt eine Taube auf einer abgebrochenen, steinernen Säule. Aus zwei mit Pferdeköpfen versehenen Röhren fließt Wasser, auf einer Seite in das Becken, auf der anderen Seite hält ein lebensgroß modellierter Lausbub, mit dem Finger den Wasseraustritt zu, so dass das Wasser versprüht wird. Gestiftet wurde der Brunnen von Gertrud Elise Uhle aus Breslau, 1982, zum Gedenken an die alte Heimat.